Bau und StreckeneröffnungDie 33,51 km lange Teilstrecke von Plaue über Zella-Mehlis nach Suhl der Strecke Neudietendorf - Ritschenhausen wurde am 1. August 1884 von den Preußische Staatseisenbahnen eröffnet.
Das Empfangsgebäude Zella-Mehlis
Das zweistöckige Empfangsgebäude Zella St. Blasii im Stil des Historismus aus gelblichen Backsteinen gebaut, ging ebenfalls am 1. August 1884 in Betrieb. Es wurde nach Entwürfen des Regierungsbaumeisters Glutman gebaut. Alle Fenster und Türen hatten Segmentbögen, die mit Buntsandstein eingefasst waren. Ein Güterschuppen aus Fachwerk mit Rampe war an der südlichen Gebäudeseite angebaut worden. Zur Straßenseite lagen die Räume des Stationsvorstehers, der Fahrkartenschalter und die Gepäckabfertigung sowie die Wartesäle. Ein großer Flur führte zur Gleisseite, wo sich ein Postraum und die Treppe zum Obergeschoss befanden. Im Norden gab es eine Gartenanlage mit einem Freiabort. Der Bahnhof verfügte über drei Hauptgleise und einem Nebengleis mit Gleiswaage sowie ein Gleis zur Kopframpe.Der Bahnhof gehörte zur Rangklasse II.Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen•Am 25. Januar 1893 eröffnete die Stadtgemeinde Schmalkalden die 30,4 km lange Strecke von Zella-Mehlis nach Wernshausen. Infolge dessen die Gleisanlagen und das Empfangsgebäude erweitert wurden. Dabei entstanden ein 190 m langer Zwischenbahnsteig und ein Anbau für eine Bahnhofswirtschaft.•1899 erhielt der Güterschuppenanbau eine Überdachung. Gegenüber dem Stationsgebäude errichtete man einen Güterbahnhof mit Freiladegleis und Rampe sowie einen großen Lagerplatz für die Holzverladung. Die Gleisanlage erweiterte man entsprechend. In Richtung Suhl entstand ein Lokomotivschuppen mit Kohlebansen und Wasserkran.•1903 erfuhr der Bahnhof weitere Ausbauten. Dabei errichtete man zwei Stellwerksgebäude und den Personentunnel. •1919 entstand die Gemeinde aus der Zusammenlegung der Ortschaften Zella, St. Blasii und Mehlis.•Zwischen 1925 und 1930 gab es die letzten Umbauten im Bahnhof.•2013 begannen umfangreiche Baumaßnahmen im Bahnhof und dem Bahnhofsvorplatz. Dabei wurde der Güterschuppen abgerissen. Die Gleisanlage und die Bahnsteige wurden erneuert.Was hat sich verändert, was ist gebliebenIrgendwann verschwand über der Bahnhofsuhr der Glockenturm. Die Fenster und Türen wurden modernisiert. Bei den Fenstern passte man die Segmentbögen an, während das bei den Türen aus Kostengründen nicht möglich war.Das Empfangsgebäude ist im Wesentlichen erhalten geblieben.
Bahnhof um 1900
Luftaufnahme
Bilder Zella-Mehlis
Die Eisenbahn “kam” am 1. August 1884 nach Zella-Mehlis. Also 49 Jahre nach der Eröffnung der ersten Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth 1835. Zella-Mehlis hatte zu diesem Zeitpunkt sehr wenig Einwohner (Ende 2018 waren es 12.863 Einwohner).
Bahnstation Zella-Mehlis
Zella-Mehlis - Bf - UZLXZ : 68A4 : SD33-Sep17
Planung und KonzessionDurch Preußische Gesetz vom 9. März 1880 ( (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1880 Seite 169) erhielten die Preußische Staatseisenbahnen die Genehmigung zum Bau und Betreib einer Strecke von Plaue (Thür) - Grtäfenroda - Zella-Mehlis nach Suhl und weiter nach Grimmenthal zur Bezierksgrenze nach Ritschenhausen.Der Staatsvertrag zwischen Preußen, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg-Gotha, Schwarzburg-Sondershausen wurde am 8. Februar 1879 geschlossen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1879 Seite 355)Durch Preußische Gesetz vom 3. Juni 1872 (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1872 Seite 547) und Sachsen-Meiningen Konzession vom 12. Juli 1872(Gesetzsammlung Sachsen-Meiningen Jahrgang 1872 Seite 208) erhielt die Stadtgemeinde Schmalkalden die Genehmigung zum Bau und Betrieb einer Strecke von Zella-Mehlis über Schmalkalden nach Wernshausen.Wegen des Anschlusses an die Werra-Eisenbahn ist zwischen Preußen und Sachsen-Meiningen der Vertrag vom 2. Juli 1872 geschlossen (Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1872 Seite 597)